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Autos – der Wandel, die Krisen und ihre Chancen

Die Automobilindustrie zeigte einen beachtlichen Fortschritt und auch Wandel von den ersten bis zu den letzten Jahrzehnten. Dabei denkt der Betrachter, dass dieser Wandel und die Entwicklungen von neuen tollen Autos immer von innen heraus entstanden sind. Die Geschäftsleitung und die Forschungsabteilung zeichnen sich maßgeblich verantwortlich für diesen Wandel. Dies mag in vielen Fällen stimmen. Aber wir sehen auch, dass Krisen manchmal einen deutlichen Wandel hervorgerufen haben. Und Krisen sind etwas, das von außen auf die Automobilbauer eindringt und sie selbst nicht sofort beeinflussen können. Beispiele sind dafür die Randerscheinung der Weltwirtschaftskrise im Jahr 2008 und 2009. Die Autobauer waren zwar nicht der Auslöser der Krise. Sie wurden aber unmittelbar betroffen. Hierzulande hat die Regierung mit einer Abwrackprämie der angeschlagenen Industrie und ihren Zulieferern deutlich geholfen, aus der Krise der Branche herauszukommen. Der Nebeneffekt für die Kunden war, dass es sich wirklich lohnte, ihre alten Autos loszuwerden und sich endlich mal ein neues zu gönnen. Dies hatte zudem einen weiteren Vorteil, welches zumindest die Umweltverschmutzung bezüglich der Luft bedeutete. Denn neue Autos sind sparsamer und belasten die Atemluft mit weniger Abgasen.

Das zweite Beispiel einer Krise, die nun deutlicher auf das Konto und zu Lasten der Autobauer geht, ist die Diesel-Affäre und ihre weitreichenden Folgen. Sie hat besonders den Autoherstellern und im speziellen VW geschadet. Mag der Image-Schaden größer sein als der tatsächliche wirtschaftliche Verlust, fehlt nun deutlich ein Zacken in der Krone des bisher hoch angesehenen Qualitätsautobauers Deutschlands. Die Geschichte um den Skandal ist intensiv bekannt, da er sehr ausführlich in der Öffentlichkeit deklariert und analysiert wurde. Aus diesem Grunde sollte der Fokus auf die Krise und den daraus positiven Effekt gelegt werden. Es gibt eigentlich zwei positive Effekte für die Umwelt: Zunächst rüsten die Autobauer ihre frisierten Dieselfahrzeuge um und sie werden schlagartig umweltfreundlicher. Der nachhaltige weitere gute Effekt ist, dass die deutsche Automobilindustrie, die bisher gegen die alternativen Antriebe wie Elektro arrogant wirkte, nun endlich vorne mitspielen will. Hat sie sich noch vor ein paar Jahren gegenüber den Bemühungen der Konkurrenz lustig gemacht, zeigt sie sich nun in einem ganz ernsthaften Glanz, um ihre neusten Errungenschaften zu präsentieren.

Dieser äußere Druck ist wichtig und mittlerweile höchste Zeit. Denn Tony Seba von der Stanford Universität hatte prognostiziert, dass im Jahr 2025 die klassischen Verbrennungsmotoren nicht mehr gekauft werden. Das ist nicht mehr lange hin. Zudem ändern sich zusehends die Kaufwünsche und Interessen der Kunden bezüglich der Umweltschonung, auf die die Autobauer nun stärker reagieren müssen. Dies betrifft übrigens nicht nur Autos, sondern ebenso Motorräder und ihr Motorradzubehör, die sich ebenso auf ihrer Ebene mit alternativen Motoren präsentieren müssen.

Diese Krisen zeigen unter anderem einen wesentlichen weiteren Aspekt auf: Weder die Autobauer aus sich selbst heraus noch die Politik können eine Branche wie die Automobilindustrie so plötzlich und intensiv ändern. Es scheinen nur die externen Krisen zu sein, die das ermöglichen. Dies soll nun nicht den Wunsch in uns hegen, Krisen heraufbeschwören zu wollen. Es soll lediglich die Chance einer Krise aufzeigen und dieser den entsprechenden Tribut zollen, den sie verdient.