Die Idee von Carsharing klingt super. Anstatt ein Auto selbst zu besitzen, greift man bei Bedarf auf ein Fahrzeug des Carsharing Pools zurück und kann so erhebliche Kosten, Wartungsaufwand und Zeit sparen. Bereits seit 1975 gibt es solche Konzepte, die sich aber am Markt nie wirklich durchgesetzt haben. Mineralölgesellschaften, eigens gegründete Unternehmen und Automobilhersteller stehen hinter diversen Carsharing Gesellschaften, die seit über 40 Jahren versuchen das Gemeinschaftsauto zu vermarkten. Seit fast genauso langer Zeit wird dem Carsharing eine goldene Zukunft vorausgesagt, da insbesondere Menschen in Großstädten nicht immer ein Auto brauchen, der öffentliche Nahverkehr gut ausgebaut ist und ein eigener Parkplatz schwer zu finden und teuer ist.
Was genau bieten Carsharing Pools?
Angeboten wird hier immer der Zugang zu einem Auto nach Bedarf. Abgerechnet wird dies nach sehr unterschiedlichen Gebührenmodellen, die vom monatlichen Festpreis bis zu minutengenauer Abrechnung reichen. Als Gegenleistung wird ein Fahrzeug nach Bedarf zur Verfügung gestellt. Steuern, Versicherungen, Wartung und Reinigung des Fahrzeugs sind dabei jeweils im Preis enthalten. Lediglich Benzin muss extra bezahlt werden. Ein besonderer Vorteil bei vielen Car-Sharing Pools ist die Verfügbarkeit unterschiedlicher Fahrzeuge. Nach Bedarf kann man also einen Transporter, einen Sportwagen oder eine Limousine erhalten.
Privates Carsharing
Eine Alternative zu kommerziellen Carsharing Angeboten ist das private Carsharing. Auch hier klingt die Idee, sich einfach mit mehreren Leuten ein Auto zu teilen, erstmal gut, in der Praxis stellen sich jedoch viele Probleme ein. Eine gerechte Abrechnung ist oft nicht möglich, steuerliche Aspekte nehmen einen Teil des finanziellen Vorteils, weil das Finanzamt bei privatem Carsharing davon ausgeht, das eine gewerbliche Nutzung vorliegt und auch Versicherungen verlangen deutlich höhere Preise für Fahrzeuge im privaten Carsharing.
Ein dauerhafter Misserfolg?
Die Gründe, warum sich Carsharing nicht weiter durchgesetzt hat sind vielfältig. Natürlich liegt es daran, dass ein Auto eben ein Statussymbol ist, was viele Menschen besitzen wollen, die möglichen Ersparnisse können oft nur zu einem Teil realisiert werden und zu Stoßzeiten, in denen viele Leute ein Auto brauchen, kommt es selbst bei großen Carsharing Anbietern zu Engpässen.